HOI Meinung
March 12, 2025
Viele setzen Künstliche Intelligenz ein, um Prozesse zu automatisieren und Produktivität zu steigern. Doch führt das oft zu einer Flut an austauschbarem Content, der wenig bewegt. Farner geht einen anderen Weg: Mit dem Ansatz „Don’t Automate, Humanize!“ nutzt die Agentur KI gezielt, um Kommunikation zugänglicher, persönlicher und empathischer zu machen – mit dem Ziel, Menschen wirklich zu berühren.
Im Interview erzählt Daniel Jörg, Partner und Chief Innovation Officer bei Farner, wie KI echte Verbindungen schafft und warum Empathie dabei die grösste Herausforderung ist.
Viele nutzen KI, um effizienter zu werden. Das führt zu einer Flut an mittelmässigem Content, der kaum noch Emotionen weckt und eher Distanz als Nähe schafft. Wir sehen KI anders: Als Instrument, das uns hilft, Kommunikation so zu gestalten, dass sie Menschen wirklich bewegt – weil sie das Herz trifft. Unser Ziel ist es, durch den gezielten Einsatz von KI Empathie und Nähe zu schaffen, statt Effizienz um jeden Preis zu optimieren. Darum: Don’t Automate, Humanize.
Zugänglichkeit bedeutet, Inhalte so zu gestalten, dass sie auch wirklich wahrgenommen werden. Ein Beispiel: Wir nutzen Eyetracking AI, um Designs so zu optimieren, dass die relevanten Inhalte garantiert gesehen werden. Das geht über das intuitive Design hinaus und stellt sicher, dass die Blicke auf die richtigen Elemente fallen – systematische Zugänglichkeit.
Personalisierung heisst, Menschen individuell anzusprechen und ihre Aufmerksamkeit gezielt zugewinnen. Mit KI heben wir das auf ein neues Level: Zum Beispiel beim UBS KidsCup, wo personalisierte Videos die Kinder zu Stars machen. Dank Generative AI können Avatare von Moderatoren und Sportlern individuelle Botschaften an jedes Kind senden – skalierbare, multimediale Personalisierung.
Ja, Empathie ist die grösste Herausforderung – und die grösste Chance. In einer Welt voller Missverständnisse kann KI uns helfen, andere Perspektiven besser zu verstehen und so echte Verbindungen zu schaffen. Das erfordert jedoch Fingerspitzengefühl und eine verantwortungsvolle Nutzung von KI.
AI wird bald in allen Tools der Kommunikation integriert sein – unausweichlich und allgegenwärtig. Dabei trennt sich die Spreu vom Weizen: Mittelmässige Kommunikatoren produzieren noch mehr belanglosen Content. Starke Kommunikatoren hingegen nutzen KI, um noch wirkungsvoller zu sein und echte Emotionen zu wecken. Agenturen werden dann vor allem für starke Strategien, kreative Ideen und menschliche Beratung gefragt sein – nicht für standardisierte Inhalte.
Herzlichen Dank für das Interview, Daniel!
© Bild: Pexels, cottonbro studio