HOI Meinung

ABCommunication - Geschwurbel

August 7, 2024

In unserer Serie ABCommunication nehmen wir Branchen-, Mode- und Unwörter unter die Lupe. Was steckt dahinter? Wie sind sie in der Kommunikation zu verwenden und welche Stolpersteine gibt es?

Geschwurbel

…ist gemäss Duden ein umgangssprachlicher, abwertender Ausdruck für «wortreiche, unverständliche und inhaltsarme Äusserungen». Auch Geschwätz, Geschwafel, Gelaber. Es leitet sich aus dem Mittelhochdeutschen ab und stand für taumeln, schwindlig werden und sich im Kreise bewegen. Genau das passiert, wer sich Geschwurbel zu lange aussetzt.

Seit Corona gibt es zwei bekannte Arten von Geschwurbel. Das eine Geschwurbel kommt von Schwurbler:innen, die häufig abenteuerliche Verschwörungstheorien (#Aluhüte und so) erzählen. Hierzu unbedingt unseren Beitrag zu Fake News lesen.

Die andere Art Geschwurbel ist eher im Geschäftsumfeld anzutreffen – vorzugsweise in Meetings, in denen jemand beeindruckt werden sollte oder jemand beeindrucken möchte. Dabei werden in oft eloquenter, inbrünstiger und ausschweifender Manier Management-Fachbegriffe und Leadership-Weisheiten zum Besten gegeben. Dass der Inhalt dabei zu kurz kommt, ist Nebensache. Hauptsache, es tönt gut.

Kommunikationstipp

Nachfragen – und zwar ganz konkret. Warum wird das Projekt X so weitergeführt? Wie sollen die KPIs genau erreicht werden? Wer macht was bis wann? Nur so kann aus dem Geschwurbel die Essenz herauskristallisiert werden. Achtung: Schwurbler:innen wissen oft selbst nicht, was die Aussage ist oder was erreicht werden sollte. Daher wird die Antwort wahrscheinlich verschwurbelt erfolgen. Nicht beirren lassen, weiterfragen. Denn auch Schwurbler kochen nur mit Wasser.